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Roesgen HB-OIX

Steckbrief:

Hersteller Jean Augsburger (+ 22.8.86), Genf (Schweiz) im Selbstbau
Konstruktion von Emile Roesgen
Baumuster Roesgen EPR301
Baujahr 1936-1940
Erstflug Juni 1940
Bauart Einplätziger 1 1/2 Decker in Holz-Fachbauweise, Heckrad, ohne Landeklappen
Abmessungen Spannweite 7,10 m,
Flügelfläche 9.5m2
Länge 5,20 m
Höhe 1,80 m
Gewichte Leergewicht 292 kg
Zuladung 108 kg (Pilot, Gepäck und Benzin)
Triebwerk 4 Zylinder Boxermotor Continental A65 (Nennleistung 65 PS)
Original Salmson AD9 9 Zylinder Sternmotor mit 45 PS
Propeller Hofmann Holzpropeller mit Durchmesser 1,78 m



Leistungen:

Reisefluggeschwindigkeit  150 km/h
Max. Horizontalfluggeschwindigkeit: 210 km/h
Minimalgeschwindigkeit: 95 km/h
Dienstgipfelhöhe 3000 m MSL
Max. Steigleistung: 2 m/sec
Treibstoffverbrauch: 17 l/h
Max. Flugdauer mit Reisegeschwindigkeit: 3 h
Reichweite: 450 km
Startdistanz: 150 m (ca. 500 m über 15 m Hindernis)
Landedistanz: 80 m (normal jedoch ca. 200 m)
Lebenslauf der HB-OIX:

Schon in der Vorkriegszeit  erreichten die Flugpreise der Leichtflugzeuge derartige Summen, dass viele Piloten kaum in der Lage waren, die damals geforderten jährlich 20 Flugstunden zu absolvieren.
Die beiden Romands E. P. Roesgen und Jean Augsburger fassten daher den Entschluss, gemeinsam einen Einsitzer zu entwickeln, der auch weniger bemittelten Piloten die Ausübung ihres Sportes ermöglichen sollte.

J. Augsburger baute diesen "Anderthalbdecker" während 5 Jahren in Genf. Der Kriegsausbruch verhinderte aber dann die Flugerprobung. Je nach Quelle soll Augsburger aber mit einer Sonderbewilligung vom militärischen Direktor des Flugplatzes Cointrin 1940 den Jungfernflug absolviert haben. Am 23. Dezember 1942 hat der Roesgen die Immatrikulation HB-OIX erhalten. In den ersten Nachkriegsjahren flog der mit einem neunzylinder Salmson AD9 Sternmotor ausgerüstete Roesgen in Colombier-Planeyse.
Nach dem 2. Weltkrieg jedoch waren aus amerikanischen Armee-Beständen genügend, billige Flugzeuge zu haben (Piper Cup) so dass kein Bedarf mehr für ein Flugzeug wie den Roesgen bestand. Es blieb also beim Prototypen.  

Bereits 1947 erlitt der Motor im Flug einen Defekt am Magneten, so dass J. Augsburger in Lausanne ohne Motorenhilfe landen musste. 20 Jahre lang wurde der Roesgen dann nicht mehr geflogen.

1967 gab Augsburger die EPR 301 gratis nach La Chaux-de-Fonds "in Pension" wie er sich auszudrücken pflegte. Hier wurde sie von Ernst Brügger mit einem Continental A65-8F ausgerüstet, der eine Leistung von 65 PS abgibt. Der Erstflug mit dem Boxertriebwerk erfolgte am 19. Oktober 1967.

1975 wurde der Roesgen von der Fluggruppe Veterano Birrfeld erworben. Die Mitglieder unserer Fluggruppe restaurierten während 3 Jahren (von 1989 bis 1991) den Roesgen in der Werkstatt von Max Vogelsang in Wohlen (heute MSW Aviation).

Er fliegt noch heute ab dem "neuen Heimatflugplatz" Birrfeld. Auch dieses Flugzeug ist ein Unikat aus der Schweizer Luftfahrtgeschichte der Vorkriegszeit.

Am 9. September 2009 wurde der Roesgen bei einem Startunfall im Birrfeld schwer beschädigt. Glücklicherweise wurde niemand dabei verletzt. Der Roesgen ist seither eingelagert, und wartet auf einen Wiederaufbau. 

Quellenverweise: Veterano, Cockpit 6/88