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Jodel HB-SVL

Steckbrief:

Hersteller Société Tunisienne de réparations Aeroneutiques & de Construction 
Baumuster D112, Werknummer 459
Baujahr 1958
Erstflug des Prototyps D11: 5.5.1950
HB-SVL: Januar 1958 als F-PHFF
Bauart Zweiplätziger Tiefdecker mit Heckradfahrwerk in Holz-Fachwerkbauweise
Abmessungen Spannweite 8.2 m
Flügelfläche 12.75 m2
Länge 6.20 m
Höhe 
Gewichte Rüstgewicht: 335 kg.
Max. Abfluggewicht: 550 kg.
Triebwerk 4 Zylinder Boxermotor Teledyne Continental Motors TCM A-65 (Nennleistung 65 PS)
Propeller
Tankinhalt

Quellenverweise: Veterano, Cockpit 7/67, Richard Ferriere (web-seite zur D112)


Leistungen:

Reisefluggeschwindigkeit  160 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Minimalgeschwindigkeit: 60 km/h
Dienstgipfelhöhe 3200 m MSL
Max. Steigleistung: 2.7 m/sek.
Treibstoffverbrauch: 18 l/Std.
Max. Flugdauer mit Reisegeschwindigkeit: 3.5 h
Reichweite: 580 km
Startdistanz: 335 m
Landedistanz: 320 m

Quellenverweise: Veterano, Cockpit 7/67, Richard Ferriere (web-seite zur D112)
Zum Flugzeugtyp allgemein:

Die Jodel D11 Serie (D112, D117, D120) ist die zweite Konstruktion nach dem Urahn aller Jodel, der  Jodel Bébé (D9). Die Jodel Bébé wurde 1946 bzw. 1947 (je nach Quelle) von den Franzosen Edouard Joly und Jean Delemontez als einsitziges Sportflugzeug entwickelt. Die Entwicklung und der Bau standen immer noch unter den Restriktionen für die Sportfliegerei der Nachkriegszeit. Bereits die D9 hatte die Grundmerkmale aller Jodel Flugzeuge: die Auslegung als Heckrad-Flugzeug, den Knickflügel, die einfache Rumpfkonstruktion, die Holzbauweise. Als Motor diente ein vorhandener Poinsard der eine Leistung von 25 PS hatte. Die Jodel Bébé hatte ihren Namen von der Niewport XI an denen Jean Delemontez 1917 als Mechaniker bei der 'Armee de l'air' arbeitete. Der Erstflug fand unter grösstmöglicher Geheimhaltung in Beaune statt. Das Buschtelefon funktionierte jedoch schon zu dieser Zeit bestens, so dass sich die Charakteristiken und die hervorragenden Flugeigenschaften herumsprachen. In Paris wurde daraufhin die 'Jodel-Bewegung' ins Leben gerufen.

Auf Grund der Erfahrungen mit der Jodel Bébé machte sich Jean Delemontez daran, eine zweisitzige Version zu entwickeln. Die Jodel D11 mit der Kennung F-BBBF flog im April 1950 zum ersten Mal, angetrieben von einem Salmson 9ADB 9-Zylinder Sternmotor der eine Leistung von 45 PS abgab. Ein paar Wochen später folgte die D111 F-WBBG, welche von einem Minié 4DC32 Motor mit 75 PS Leistung angetrieben wurde und im Mai 1950 zum ersten mal geflogen wurde.

Mit dieser Maschine kam dann auch der Erfolg. Der Staat bestellte 11 D111 die später mit dem Continental 65 PS Motor ausgestattet wurden. Dies war der Start für die Beispiellose Geschichte der Jodel die sich sich zu einem in aller Welt gebauten, beliebten Sportflugzeug entwickelte. Die einfache Bauweise führte dazu, dass viele Jodel in allen Variationen von Selbstbauern gebaut wurden. Auch Kleinbetriebe in der ganzen Welt stellten die Jodel D11 her, in der Schweiz zum Beispiel die Firma Uetz in Fehraltdorf. Diese Vielfalt an Herstellern führte unweigerlich zu einer entsprechenden Vielfalt an Varianten dieses Flugzeuges. Die wichtigsten seien hier aufgezählt:

  • D112 Club: die 'Basisversion' mit einem 65 PS Continental Motor, hergestellt durch Wassmer
  • D117 Grand Tourisme: Gebaut durch die Societé Aéronautique Normande  (S.A.N.) und durch Alpavia
  • D120 Paris-Nice: Luxusausführung der D112 mit einem 90 PS Continental Motor, durch Wassmer in Serie gebaut

Die D11 wurde dann von Pierre Robin in Zusammenarbeit mit Jean Delemontez weiterentwickelt. So entstanden zuerst die dreiplätzige DR100 als Prototyp (Erstflug am 14. Juli 1958 mit einem 90 PS Motor), die DR105 (mit einem 100 PS Motor) und die Serienversion dieser Weiterentwicklung, die DR1050 Amassadeur die dann von Centre-Est Aéronautique in Dijon und von der Société Aéronautique Normande  (S.A.N.) in grossen Stückzahlen hergestellt wurden. 

Eine sehr Interessante Seite im Internet die sich ausschliesslich mit der Geschichte der Jodel-Flugzeuge befasst, findet sich Schluss dieser Seite.

Quellenverweise: Veterano, Cockpit 7/67, Richard Ferriere (web-seite zur D112)

Technische Beschreibung:

Rumpf:
Kastenrumpf aus Holz aufgebaut und komplett mit Holz beplankt. Der einteilige Flügel wird von unten an den Rumpf geschraubt. Der Holm dient im Bereich des Rumpfes als Sitzfläche. Der Benzintank ist zwischen dem Instrumenten-Brett und dem Motorspant angeordnet. Die Motorhaube ist aus entsprechend zugeschnittenen Flachblechen geformt.

Leitwerk:
Ganzes Leitwerk in Holzbauweise mit rechteckigem Aufriss. Die Höhensteuer-Flosse ist mit Holz beplankt, das Ruder mit Stoff bespannt. Das Höhenleitwerk ist in einem Stück gebaut und auf den Rumpf geschraubt. Das Seitenleitwerk besteht nur aus dem grossflächigen Seitenruder und ist am hintersten Rumpfspant angeschlagen. Es ist ebenfalls stoffbespannt.

Flügel:
Einteilige Holzkonstruktion mit breitem Kastenholm. Der Flügel ist bis zum Holm mit Sperrholz beplankt, dahinter mit Stoff bespannt. Das feste Fahrwerk ist direkt am Kastenholm verschraubt und mit Einzelbremsen versehen.


Lebenslauf des HB-SVL:

Unser HB-SVL wurde von Gerd Müller in der Firma  SOCIETE TUNISIENNE DE REPARATIONS AERONEUTIQUES & DE CONSTRUCTION (STRAC) in Tunesien gebaut. Der Erstflug soll im Januar 1958 als F-PHFF erfolgt sein. Im Mai 1958 erhielt er dann die Zulassung (CNRA) und wurde von Christian Pisson und Gerd Müller in El Aouina bei Tunis betrieben.

Im September 1959 wurde der Jodel ins tunesische Register einigetragen und als TS-ABC registriert.

Im Herbst 1961 erfolgte der Verkauf in die Schweiz wo er im Oktober die heutige Immatrikulation erhielt.

Quellenverweis: Email David Wise, Buch: Fox Papa (Autor: Jacques Chillon)

Nach der Einführung in die Schweiz und bis zur Übernahme des HB-SVL durch Hermann Nussbaumer war der Jodel im Besitz von Harry Bachmann aus Zürich (ev. Besitzer des Hotel Du Théatre). Ob noch weitere Besitzer die Geschichte des 'Jodeli' in der Schweiz geschrieben haben, ist nicht bekannt.
Hermann Nussbaumer, ein langjähriges VETERANO-Mitglied, hat den Jodel dann der VETERANO zum Betrieb überlassen, bevor wir ihn Anfang der 90'er Jahre käuflich erwerben konnten.

Linkliste zum Thema Jodel/Sicile:

www.jodel-passion.org
Viele umfangreiche Informationen zur Geschichte und zum Aufbau der Jodel Flugzeugtypen. Englische Seite.

www.airport-data.com
Auf auf airport data findet sich eine Liste mit vielen Jodel D112 nach Immatrikulation aufgelistet.